MICHAEL KOHLHAAS

Nach der Novelle „Michael Kohlhaas“ von Heinrich v. Kleist.
Bühnenfassung von Wolf E. Rahlfs & Tommi Brem
Regie: Wolf E. Rahlfs
Ausstattung: Tommi Brem
Musik: Paolo Greco

Badische Landesbühne Bruchsal, Hexagon
Premiere: 17.09.2011
Aufführungstermine: Badische Landesbühne Bruchsal

Wolf E. Rahlfs spannender Inszenierung im ausverkauften Hexagon gelingt es, die Figur des Selbstjustiz übenden Kohlhaas in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit auf die Bühne zu bringen. Dass dabei einfache Antworten im Stil von „richtig“ oder „falsch“ auf der Strecke bleiben, ist nicht nur kein Verlust, sondern ein Gewinn. (…) Regelrecht schutzlos werden die Zuschauer mit Kohlhaas’ geballter Wut, dem Zynismus und der Bequemlichkeit der Däumchen drehenden Bürokraten, mit der moralischen Verkommenheit und Verlogenheit des Junkers konfrontiert. Das ist nicht immer leicht zu ertragen. Doch es zwingt dazu, sich berühren, sich ergreifen zu lassen von der Frage: Was ist Gerechtigkeit?

– BNN

Ungewöhnliche Inszenierung von Heinrich Kleists Novelle “Michael Kohlhaas” (…) Das Bühnenbild erinnerte ein wenig an Raumschiff Enterprise. Es gab Türen, die auf und zu schlugen, Gestalten ausspien oder wieder verschluckten. Wunderbar war das marionettenhafte Gehabe der Justizvertreter. Gespenstisch muteten die Personen mit kalkfarbenen Gesichtern und im uniformhaften Weiß mit roten Aufschlägen gekleidet an. Ein weiterer Pluspunkt: Die Sprache von Kleist strahlt über allem, wirkt trotz Satzverschachtelungen durch den perfekten Ausdruck der Schauspieler keineswegs antiquiert oder langatmig. Zehn Vorhänge und frenetischer Beifall gerade der jungen Besucher belohnten das Ensemble.