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DIE PO-EBENE
Installation mit antiken Fotos.
Ausgestellt in der Griesbadgalerie Ulm (link), 07.02. bis 08.03.2015

Wer fotografiert Leute, die sich gerade bücken?
Wer klebt sich die Fotos in ein Album?
Wer nimmt die Fotos später wieder aus den Alben, um sie zu verkaufen?
Wer kauft diese Fotos?
Wer sieht sich eine Ausstellung mit diesen Bildern an?

Und warum?

Ich habe eine Sammlung mit über 60 Originalfotos aus der Zeit um 1900 bis 1980 zusammengetragen, darunter jedoch keine Aktfotografie und keine Aufnahmen von Kindern, und mit einem Schwerpunkt auf Fotografieren aus der Zeit vor 1965. Die Motive sind teils komisch, ästhetisch oder historisch interessant.

Unangenehm berührt bin ich allerdings immer vom voyeuristischen Moment, der beim Betrachten dieser Familienfotos entsteht.

Im Gegensatz zu anderen Sammlungen bzw. Büchern, die sich mit dieser Motivik befassen (z.B. das Buch „Rear Ends“ von R. Handy und K. Elsener), spielt die Ausstellung „Die Po-Ebene“ mit dem vom Betrachter empfundenen Scham-Moment. Die Fotografien sind so tief angebracht, dass einem die Betrachtung eine ähnliche Position abringt. Eine Position, die im Yoga als Urdhva Uttanasana bezeichnet wird. Wobei man auch, laut Rückenschule, in die Knie gehen kann.

Eine Variante dieser Installation wurde für Burning Man 2015 eingereicht.